Salzburg, 10. Jänner 2019

Hohe Schneelasten – Ziviltechniker als erste Ansprechpartner für Hauseigentümer

© ZT: OÖ und SBG

Die Schneemassen drücken derzeit in weiten Teilen Österreichs nicht nur auf die Dächer, sondern auch auf das Gemüt der Hauseigentümer. Viele begeben sich aus Unsicherheit über das Tragevermögen bei Abschaufelungsversuchen in große Gefahr. Was die meisten nicht wissen: eine Auskunft beim Ziviltechniker könnte sofort alle Bedenken beseitigen.

Hunderte Feuerwehrleute und freiwillige Helfer sind seit Tagen im Dauereinsatz, um Gebäude von der enormen Schneelast zu befreien. Viele Privatpersonen greifen jedoch gleich selbst zur Schneeschaufel und setzen sich laut Ziviltechniker Rudolf Wernly dadurch einer oft unnötigen Gefahr aus: „In schneereichen Gebieten sind sehr hohe Schneelasten vorgeschrieben. So sind es beispielsweise für Bad Leonfelden 390 kg/m², das entspricht einer Schneehöhe von etwa zwei Metern.“ so Wernly. Bei den meisten Häusern besteht also kein Grund zur Sorge. Wer sich unsicher ist, hat aber folgende Möglichkeit: „Die Hauseigentümer können sich umgehend durch einen Ziviltechniker die mögliche Belastung pro Schneehöhe bestätigen lassen. Wenn eine statische Berechnung des Gebäudes vorliegt, ist der Aufwand gering“, erklärt Wernly. Ein Abschaufeln ist also erst dann nötig, wenn besagte Belastung größer ist, als die für das jeweilige Gebiet gültige Norm. Sofortige Maßnahmen sind jedoch erforderlich, wenn augenscheinlich Verformungen auftreten.

Warum bei Unsicherheiten ein Ziviltechniker der erste Ansprechpartner sein sollte: „Wir sind eine behördliche Autorität und in der Lage, die Tragfähigkeit genau zu berechnen. Anderswo wird oft mit Erfahrungswerten gearbeitet“, versichert der Bauingenieur und Präsident der Kammer der ZiviltechnikerInnen für Oberösterreich/Salzburg Rudolf Wernly.

Bei ersten Bedenken hinsichtlich der Gebäudesicherheit gibt es somit schnelle Abhilfe. Langfristig schlägt Wernly jedoch eine andere Lösung vor: „Viele Unsicherheiten würden erst gar nicht entstehen, gäbe es analog zum Energieausweis auch einen ganzheitlichen Gebäudeausweis, in dem die möglichen Nutzlasten dokumentiert sind. Ein solcher Ausweis würde in schneereichen Wintern wie diesem Kosten und Unsicherheiten sparen“, ist sich Wernly sicher. Außerdem wüssten Hauseigentümer sofort, ob Handlungsbedarf (Abschaufeln des Daches etc.) besteht. „So manch unnötiger Einsatz der Feuerwehr aus Bedenken über das Tragevermögen der Dächer ließe sich damit vermeiden“, meint der Ziviltechniker.

Auskünfte über Ziviltechniker in ihrer Nähe erhalten Hauseigentümer jederzeit bei der Kammer der ZiviltechnikerInnen | ArchitektInnen und IngenieurInnen OÖ/SBG, Tel. 0732 - 73 83 94

Honorarfreie Verwendung des Fotos bei Nennung des Copyrights.

Rückfragen 
Mag. Adriana Falger

Kammer der ZiviltechnikerInnen |
ArchitektInnen und IngenieurInnen
Oberösterreich und Salzburg

Tel. 0662.87 23 83
Mail: a.falger@arching-zt.at